Freilauf! Freiheit oder Auftrag?

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Wer träumt nicht davon? Die Leine einfach zuhause lassen, Tür auf und los.

Einfach so, in völliger Freiheit. Seinen Hund über die Wiese flitzen sehen, mit anderen Hunden spielen lassen, die Hände frei haben und sich über die gemeinsame Zeit freuen.

Freilauf ist oft vor allem für den Menschen schön

Freilauf KANN Freiheit bedeuten, muss es aber nicht. Und wenn, dann trifft das zumeist vor allem für den Menschen zu. Wir stellen uns mal vor: Mensch und Hund kommen in den Park. Klick, die Leine kommt ab. „Der Hund soll ja frei sein.“ Aber ist er das wirklich? Für die meisten Hunde fängt der Stress jetzt erst richtig an. Denn sie wissen ganz genau, wie langsam wir sind, wie schlecht unsere Nasen sind und wie naiv-ignorant wir meist unterwegs sind. Sie nehmen potenzielle Gefahren früher da, sind schneller zur Stelle und haben im Zweifel auch noch die besseren Werkzeuge und Kommunikationsmittel, um sie in Schach zu halten. Auf den ersten Blick macht es daher erstmal ziemlich viel Sinn, wenn Hund sich um die Sicherheitsthemen kümmert. Und wenn die Leine ab ist, kann er das – sofern nötig – in einem ziemlich großen Radius tun. Ganz schön viel Arbeit, wenn dort viele Reize sind, wie z.B. Fahrradfahrer, andere Hunde, Kinder und Erwachsene. Und das alles in der „Freizeit“.

„Leine ab“ als Statussymbol

Die Leine hat für viele Menschen immernoch einen faden Beigeschmack. Wer die braucht, hat „es“ nicht geschafft. Hund ist nicht gut genug erzogen, hört nicht. Keine Leine ist hier und da zum Statussymbol geworden: „Seht her, was ich erreicht habe.“ Dabei ist es auch oft egal, wie sicher (oder unsicher) die Umgebung ist. (Oder ob der Hund tatsächlich so gut hört.) Dass ein Missverständnis reicht, damit selbst der „besterzogenste“ Hund der Welt auf die Straße und vor ein Auto läuft, daran wird entweder nicht gedacht, oder es wird billigend in Kauf genommen. Hauptsache alle sehen, wie toll der Hund ohne Leine läuft und Mensch und Hund werden nicht in ihrer Selbstentfaltung eingeschränkt.

Sicherheit geht vor

Auch ein Hund, auf den man sich wirklich verlassen kann, gehört in vielen Situationen an die Leine. An der Straße, wenn einem ein angeleinter Hund entgegen kommt, in der Brut- und Setzzeit und im Naturschutzgebiet muss darüber eigentlich keiner diskutieren. Leine dran und gut. Hier steht die Sicherheit des eigenen Hunde, aber auch die der restlichen Welt eindeutig über dem Bedürfnis (des Menschen) nach Freiheit.

Aber Freilauf ist für mich doch viel bequemer

Es gibt ja auch die Kandidaten, die ihren Hund vor allem deshalb so viel frei laufen lassen, weil er an der Leine so zieht. Ordentlich an der Leine zu laufen ist allerdings für einen Hund, der wirklich entspannt im Freilauf unterwegs ist, auch kein Problem. Denn mangelnde Leinenführigkeit liegt in den allermeisten Fällen nicht daran, dass Hund die Leinentechnik nicht verstanden hat, sondern daran, dass er ein Problem mit der Begrenzung hat – weil er sich dann im Ernstfall nicht entsprechend kümmern könnte… Wenn solch ein Hund dann auch noch ständig in den Freilauf geschickt und mit der Aufgabe „Sicherheit“ betraut wird, dann wird man aus diesem Kreislauf erst recht nicht rauskommen.

Grenzen geben Sicherheit

Das kann eine Leine sein – oder auch eine geklärte Rollenverteilung. Natürlich KANN Freilauf etwas sehr schönes sein. Sowohl für den Menschen als auch für den Hund. Ein Hund, der lernen durfte, dass Mensch sich um alles kümmert, was sicherheitsrelevant ist, kann wirklich entspannt im Freilauf unterwegs sein. Dazu braucht es aber ziemlich viel Vertrauen, denn unsere körperlichen Nachteile bleiben ja eine Tatsache. Was wir aber besser können, das ist die Übersicht zu behalten und Kontexte zu verstehen. Wenn unser Hund weiß, dass wir aufmerksam unterwegs sind, Situationen einschätzen können und im Zweifel auch noch wissen, was zu tun ist, dann wird Freilauf auch für den Hund zu Freiheit und er kann ihn wirklich genießen.

Freilauf ist wichtig für Körper und Geist

Kein Lebewesen möchte immer nur stark begrenzt werden. Jeder sehnt sich, zumindest ein Stück weit, nach Freiheit. Das geht auch unseren Hunden so. Wer nie darf, der will auch nicht wenn er muss… Aber auch körperlich ist es wichtig, dass Hunde die Gelegenheit bekommen, auch mal in ihrem eigenen Tempo unterwegs zu sein und sich im Galopp so richtig durchzustrecken. Das sorgt für gesunde Muskulatur, Knochen, Herz und hilft auch der Psyche. Dabei sollte die Schleppleine übrigens, wenn überhaupt, am Geschirr hängen und nicht am Halsband. Mal abgesehen von der Gefahr für die Halswirbelsäule, wenn die Schleppe am Halsband irgendwo hängen bleibt, hat die Leine vor den Beinen auch negative Auswirkungen auf das ganze Bewegungsmuster.


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