Hundeglück²
Was gibt es schöneres als ein Leben mit Hund? Na klar, ein Leben mit zwei oder mehr Hunden.
Mehrhundehaltung ist heutzutage keine Besonderheit mehr. Die Vorteile liegen auf der Hand, aber natürlich gibt es auch einiges realistisch und kritisch zu bedenken.
Geteilte Freude ist doppelte Freude
Hundefreunde, die man regelmäßig trifft, sind etwas Tolles. Aber die Vertrautheit von zwei miteinander lebenden Vierbeinern erreichen nur sehr wenige Freundschaften. Der andere ist immer da, wenn man ihn braucht – sei es zur Fellpflege, für gemeinsame Aktivitäten, oder um sich gegen den verhassten Nachbarshund zu verbünden.
Ein anderer Hund kann Sicherheit geben
Insbesondere ein erfahrener, selbstsicherer und in sich ruhender Hund kann natürlich wahnsinnig viel Sicherheit geben. Aber selbst wenn sich beide ihrer Sache nicht so sicher sind, fällt zu zweit meist doch Vieles leichter.
Gesellschaft hält jung
Ein erfahrener Hund kann auch mehr tun als Sicherheit zu geben. Viele Hunde gehen in der Rolle des Co-Erziehers voll auf wenn ein jüngerer Hund ins Rudel kommt. Wissen weiterzugeben, das eigene Können zu demonstrieren und dem Jungspund mal zeigen, wie der Hase läuft – das wirkt bei so manchem älteren Hund wie eine Verjüngungskur.
Zudem ist es in einem Hunderudel eigentlich selbstverständlich, dass Nachwuchs kommt und zu einem wertvollen Mitglied der Gemeinschaft heranwächst!
Rudeldynamik kann sich verselbständigen
Natürlich birgt gerade dieser Punkt aber auch Gefahren. Die berühmte Rudeldynamik kann einem das Leben schon mal schwer machen. Gerade wenn dann doch mal der Erzfeind um die Ecke kommt und man dann zwei oder mehr Bestien an der Leine hat, wird die doppelte Freude auch mal zum geteilten Leid.
Prüfe wer sich ewig bindet
Natürlich bedeutet 1+1 leider auch nicht immer 2, denn auch bei Hunden gibt es Sympathien – oder eben nicht. Wer zwei Hunde zuhause hat, die lieber aufeinander verzichten würden, kann unter Umständen schnell an seine Grenzen kommen. Häufig hilft es, wenn die Interaktionen vom Menschen von Beginn an moderiert werden, aber manchmal reicht dass nicht. Gerade unter Hündinnen können Konflikte wirklich böse enden und es gibt immer wieder Fälle, bei denen ein Zusammenleben nur unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und dauerhafter räumlicher Trennung möglich ist.
Beziehungskisten
Gegengeschlechtliche Beziehungen können ebenfalls zu Herausforderungen führen: Der Rüde, der bisher immer recht entspannt unterwegs war, verteidigt dann unter Umständen plötzlich „sein Mädchen“ – oder wird von ihr sogar aktiv dazu aufgefordert (oft ohne dass der Mensch dies bemerkt). Und während der Läufigkeit sind dann manchmal auch alle Gehirnschaltkreise durchgebrannt.
Alles²
Keine Frage: Es gibt doppelt so viele Glücksmomente, doppelt so viele Kuscheleinheiten, doppelt so viele Abenteuer… aber die guten Seiten sind natürlich nicht die einzigen, die sich potenzieren. Unter Umständen bedeutet ein zweiter Hund eben auch doppelt so hohe Kosten, doppelt so viele Herausforderungen und kostet vielleicht auch (mindestens) doppelt so viel Zeit.
Es ist eben nicht nur ein Individuum, dem man gerecht werden muss, sondern zwei (oder mehr). Das bedeutet auch unterschiedliche Bedürfnisse, Ängste, Sorgen und Hoffnungen.
Aber genau darin liegt auch die Faszination der Mehrhundehaltung. Es gibt nichts schöneres, als diese unterschiedlichen Individuen kennenzulernen und miteinander zu beobachten. Die Vertrautheit, die Rituale, die hündischen Gespräche und Eigenheiten sind das, was den Mehrhundealltag so wunderbar macht.
Und sind wir mal ehrlich: können wir unseren Hunden das bieten, was ein anderer Hund kann?
- Mit Anlauf in stinkende Teiche hüpfen
- Sich 30 Runden im Kreis um die Hecke jagen
- Gemeinsam den einen Grashalm abschnuppern
- oder sich hingebungsvoll gegenseitig die Ohren zu putzen…
Und so vieles mehr!
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